
Die Stadt ist typisch mediterran, voller Zauber und mit dem unwiderstehlichen Charme eines Urlaubsortes. Das herrliche Lungomare Falcomatà, der schönste Kilometer Italiens, ist eine Apotheose von Palmen und exotischen Arten in einer Atmosphäre intensiver Düfte und Farben und ist in der Tat das schlagende Herz der Urlaubssaison im Frühjahr und Sommer sowie das Zentrum des kulturellen Lebens, wo man von der Meeresbrise liebkost vor dem bezaubernden Panorama der Meerenge flanieren kann.
In dieser wunderschönen Umgebung gehen Natur und Geschichte, Kultur und Traditionen, Unterhaltung und Kuriositäten Hand in Hand. Der Spaziergang entlang der Via Marina weist Spuren der Antike auf wie z.B. die Griechischen Mauern und Römischen Thermalbäder, und am Ende der Promenade das Archäologische Nationalmuseum, das zusammen mit den Bronzestatuen von Riace prachtvolle und antike Erinnerungen aus prähistorischer, griechischer und römischer Zeit birgt. Das Museum ist mit seinen bedeutenden Sammlungen von der Urgeschichte bis zur griechischen Kolonialisierung und seiner großen Sammlung römischer, byzantinischer und mittelalterlicher Kunstwerke äußerst sehenswert.
Das Herz der Altstadt schlägt auf dem Corso Garibaldi, zwischen Boutiquen und Jugendstilgebäuden, mit dem herrlichen Cilea-Theater, der imposanten Kathedrale, dem in der Nacht beleuchteten Dom und der Aragonesischen Burg. Auf der griechisch-römischen Straße erblickt man die Kirche Ottimati, die einzige Kirche der Stadt im arabisch-normannischen Stil, und die Cattolica dei Greci.
Die Villa Genoese Zerbi weist in ihrem venezianischen neugotischen Stil rote Backsteinfassaden auf, die an die venezianischen Palazzi erinnern, und natürlich mangelt es nicht an gotischen Bögen, Säulen, Pfosten und Balustraden. Bis vor einiger Zeit war die Villa süditalienischer Ausstellungsort der Biennale von Venedig und hier waren die drei Statuen von Rabarama zu sehen, gigantische Skulpturen, die heute fester dekorativer Bestandteil der Promenade sind.
Die lange Allee gipfelt im herrlichen Park der Villa Comunale, in deren Nähe sich die Versuchsanstalt für Essenzen und Öle aus Agrumen befindet, ein renommiertes Zentrum für Studien über Jasmin und Bergamotte, mit Forschungslabors, einer Fachbibliothek und dem Bergamotte-Museum mit Objekten, die in der Vergangenheit zur Herstellung dieser wohlduftenden Zitrusfrucht verwendet wurden.
Reggio Campi ist durch eine Reihe künstlerischer Freitreppen mit Via Marina verbunden und stellt einen Balkon auf der Meerenge dar, von dem aus man die ganze Stadt bewundern kann. In dieser Gegend befindet sich die herrliche Basilika S. Paolo alla Rotonda.
An der tyrrhenischen Küste von Reggio Calabria liegt die Bucht Scilla, ein weltweit einzigartiges Schauspiel und absolutes Wunder, mit der hoch über dem Wasser emporragenden Burg Ruffo und ihrem großartigen Panorama. Am Fuße der Burg liegt Marina Grande, eine traumhafte Bucht, die ihre Besucher stets von Neuem verzaubert.
Doch die wahre Perle von Scilla ist der märchenhafte Ortsteil Chianalea, bei dem es den Anschein hat, dass seine Häuser aus dem Wasser wachsen. Bei Sonnenuntergang kann man vom Viertel San Giorgio mit Blick auf Marina Grande die sizilianische Küste zwischen Himmel und Meer in einer violetten bis orangeroten Farbenpracht erspähen.
Zahlreiche künstlerisch sehenswerte Kirchen prägen die Stadt.
Die moderne Basilika Santa Maria della Consolazione ist das Ziel zahlreicher Pilger, da hier das Gemälde der Madonna della Consolazione, der Schutzheiligen von Reggio Calabria, verehrt wird. Die ebenfalls recht junge Kirche San Giorgio al Corso ist den Toten des Ersten Weltkriegs gewidmet und an ihrer klassischen Fassade ist der hl. Georg zu sehen, während er den Drachen tötet.
Mit einer romanischen Fassade präsentiert sich die Kirche San Paolo, in deren Inneren man einen Zauber aus Mosaiken mit wichtigen Episoden aus dem Evangelium bewundern kann. Vor der Burg befindet sich die Kirche Ottimati, die durch ihre rote Kuppel im normannisch-byzantinischen Stil hervorsticht und das Wahrzeichen der spanischen Herrschaft von Reggio Calabria ist. Die Kirche weist neben wichtigen Werken wie dem Gemälde der Verkündigung von 1597 und dem Gemälde mit dem heiligen Ignatius von Loyola das wertvollste Mosaik der Welt auf, das vor über 1000 Jahren erschaffen wurde, aus 33 verschiedenen Marmorarten besteht und Gott mit den Evangelisten in den vier umliegenden Kreisen und den Aposteln in den anderen Kreisen darstellt.
Wer das Meer liebt, so ist der Strand par excellence von Reggio Calabria sicherlich der mit zahlreichen Bäumen und Palmen geschmückte Lido cittadino, der an der Rada dei Giunchi nördlich der Altstadt liegt und auf die Meerenge von Messina blickt.
Die weiteren sehenswerten Strände sind Calette di Grotta Perciata, delle Sirene und delle Rondini in Scilla, an der Ostküste von Reggio Calabria Bova Marina und Melito Porto Salvo.
Das Archäologische Nationalmuseum von Reggio Calabria wurde mit der Einführung der Autonomie durch die MiBACT-Reform 2014 als eines der prestigeträchtigsten archäologischen Museumsinstitute Italiens anerkannt.
Sein Gebäude ist eines der ersten in Italien, das ausschließlich für Museumsausstellungen konzipiert wurde. Benannt wurde es nach Marcello Piacentini, einem der größten Exponenten der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts, der ihm nach dem Besuch der wichtigsten Museen Europas eine moderne Form verlieh.
Das im Herzen der Stadt liegende Museum entstand aus der Fusion des Staatlichen Museums mit dem Stadtmuseum von Reggio Calabria, das am 18. Juni 1882 eröffnet worden war, um die zahlreichen archäologischen Funde dieses Gebiets aufzunehmen.
Das Museum selbst besteht aus vier Ausstellungsebenen sowie einer Terrasse und einem Bereich für Wanderausstellungen.
Im Erdgeschoss werden die Besucher von den Bronzestatuen von Riace, dem Symbol der Stadt Reggio Calabria, und den Bronzestatuen von Porticello willkommen geheißen. Die Statuen befinden sich in einem Raum, dessen konstant beibehaltene Temperatur die Funde schützen soll.
Das Zwischengeschoss bietet dem Besucher die Möglichkeit, in die Fußstapfen der Bewohner der Magna Grecia zu treten und dabei Gebrauchs- und Alltagsgegenstände, männliche und weibliche Beigaben, Dekormosaike und alles, was mit den Bestattungsbräuchen der damaligen Zeit zu tun hatte, wie z.B. die prächtigen Amphoren in typischer schwarzer und roter Verchromung, zu betrachten.
Anhand der Touchscreen-Monitore zwischen den Vitrinen können die Besucher in diese Welt eintauchen, dank der Vertiefungen und 3D-Darstellungen der Häuser, Umgebungen und Räume, aus denen die Exponate stammen.
Im ersten Stock verschafft man sich einen Einblick über die Städte und Heiligtümer der Magna Grecia, mit mehreren Heiligenstätten, von denen zahlreiche Kultobjekte gefunden wurden und hier ausgestellt sind, z.B. Statuetten, Krüge, eingravierte Steine, architektonische Fragmente der verschiedenen Tempel. Die Protagonisten dieses Sektors sind die Pinakes, Tafeln aus gebranntem Ton mit Reliefdarstellungen zu kulturell höchst faszinierenden historischen Ereignissen.
Im zweiten Stock findet ein Exkurs in die prähistorische Epoche von der Steinzeit zur Metallzeit mit einem Einblick über die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen statt. Unter diesen Exponaten befinden sich Objekte aus der Nekropole von Macchiabate, weibliche und männliche Ornamente und Gebrauchsgegenstände, Waffen, Amphoren, glatt geschliffene Steine, vor allem aber Tier- und Menschenskelette und die wunderschöne Felszeichnung eines Ochsen.
Im Untergeschoss des Museums kann man in einem beeindruckenden und von bläulichem Licht erhellten Raum einige Meeresfunde bewundern, darunter die Überreste von Booten und zahlreiche Amphoren, die aus dem Meeresboden geborgen wurden.
Die Burg befindet sich auf dem gleichnamigen Platz und stellt die wichtigste Festungsanlage der Stadt dar. Im Jahr 1059 ging sie von den Byzantinern an die Normannen und 1266 an Karl I. von Anjou über, wurde dann im Laufe der Jahrhunderte mehrmals restauriert und umgebaut, um der Entwicklung der Belagerungsmaschinen und Artillerie angepasst zu werden.
Im Jahr 1458 ließ König Ferrante zwei mit Zinnen versehene Türme und den Wassergraben errichten, während 1539 Pietro da Toledo die Anlage vergrößerte, so dass die Bevölkerung von Reggio Calabria darin Schutz vor den türkischen Invasionen finden konnte.
Unter Ferdinand I. war es eine Kaserne, im Risorgimento ein politisches Gefängnis und Hinrichtungsstätte für Rebellen.
Nach dem Erdbeben von 1908 wurde der Abriss der extrem beschädigten Burg in Betracht gezogen, wobei jedoch der Teil der Bastion gerettet werden konnte. Und so verschwanden neun Zehntel der Festung für immer.
Das größte religiöse Gebäude Kalabriens befindet sich auf der Piazza Duomo, mitten in der Altstadt.
Die Kathedrale wurde zu Beginn des zweiten Jahrtausends errichtet, als die Stadt durch die Invasion der Normannen in Süditalien allmählich latinisiert und der griechisch-byzantinische Kult aufgegeben wurde.
In der Mitte der imposanten Fassade befindet sich ein dreibogiges Fenster, das von einer Rosette und drei Bronzeportalen überragt wird. Die Statuen der hl. Paulus und Stephanus von Nicäa, von Francesco Jerace, blicken auf den Kirchplatz herab.
Beim Betreten des von großen polychromen Fenstern erhellten Gebäudes befindet sich der Besucher in einer dreischiffige Basilika, die durch drei Querschiffe unterbrochen und durch Reihen von Marmorsäulen unterteilt ist.
Von großem künstlerischem Interesse ist die Kapelle Santissimo Sacramento, das wichtigste Denkmal der Barockkunst des 17. Jahrhunderts der Erzdiözese von Reggio Calabria, das zum Nationaldenkmal erklärt wurde.
Die Pinacoteca Civica wurde am 26. Mai 2008 in einem Flügel des Stadttheaters Francesco Cilea eröffnet und bietet die Gelegenheit, die prestigevollsten Kunstwerke der Stadt Reggio Calabria aus der Zeit zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert zu erleben.
Zu sehen sind die Sammlungen des ehemaligen Stadtmuseums sowie Werke aus dem Staatsbesitz wie z.B. Die Rückkehr des verlorenen Sohnes von Mattia Preti. Hinzu kommen berühmte Kunstwerke von Antonello da Messina wie der hl. Hieronymus als Büßer und Luca Giordano, Lavagna Fieschi und Enrico Salfi, Jerace, Rodriguez, Covelli und den aus Reggio stammenden Künstlern Cannizzaro und Benassai. Im Bereich über das 20. Jahrhundert befindet sich auch ein Gemälde von Renato Guttuso, das den Schwertfischfängern gewidmet ist.
Das Museum befindet sich im Erdgeschoss des Erzbischöflichen Palastes, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts neben der Kathedrale Maria SS.ma Assunta erbaut wurde.
Unter den ausgestellten Werken sind nennenswert: Die Auferstehung des Lazarus, die dem neapolitanischen Maler Francesco De Mura, einem Schüler von Francesco Solimena, zugeschrieben wird; die von Francesco Jerace aus Polistena anlässlich des Regionalen Eucharistischen Kongresses in Reggio Calabria entworfene Strahlenmonstranz; der Hirtenstab von Mons. Antonio de Ricci, 1453 bis 1490 Erzbischof von Reggio, aus Silber und Emaille der neapolitanischen Schule; ein Kreuz aus Elfenbein, das Erzbischof Alessandro Tommasini der Kathedrale stiftete; ein kostbarer französischer Kelch aus Silber und bemalter Keramik, ein Geschenk aus dem Jahre 1879 von der Königin von Spanien Maria Christina an Kardinal Luigi Tripepi; wertvolle Textilobjekte, die einst der Bruderschaft Confraternita dell'Immacolata der Kirche der SS. Annunziata gehörten, darunter eine Tapete aus edlem Seidenbrokat aus Lyon (2. Viertel des 18. Jahrhunderts); zwei Silberkronen aus dem Jahr 1614 der Marmorbüste Madonna mit Kind aus der Renaissance, die in der Konkathedrale Madonna Isodia in Bova zu sehen ist.
Das Planetarium Pythagoras der Metropolitanstadt Reggio Calabria wurde am 12. März 2004 eingeweiht.
Es zeigt fast alle astronomischen Phänomene, die sowohl bei Tag als auch bei Nacht in allen Breitengraden beobachtbar sind, und bietet vor allem aber die Möglichkeit, sie zeitlich beschleunigt zu sehen. Möglich ist dies dank einer Vorrichtung, die das Bild und die Bewegungen des Himmelsgewölbes so projiziert, wie sie einem Beobachter in einem Augenblick und an einem bestimmten Ort erscheinen würden.
Mit dem Bau des Planetariums, das in puncto Größe und Schönheit der äußeren Geode eines der schönsten in Europa ist, gehört die Metropolitanstadt Reggio Calabria zu den europäischen Städten, die über ein spektakuläres und effizientes Mittel zur Lehre und Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse verfügen.
Die Küche von Reggio Calabria ist mehr als andere regionale Küchen Italiens mit dem religiösen und spirituellen Leben sehr eng verbunden und zeichnet sich durch Regeln und Gepflogenheiten aus, die oft im Zusammenhang mit Feierlichkeiten aus der Antike stehen, da es das Ergebnis einer fast 3.000 Jahre währenden Geschichte - von der Magna Grecia bis zur Einheit Italiens - ist.
Zu Weihnachten und am Dreikönigstag werden dem Brauch nach dreizehn Gänge serviert, und in der Fasnachtszeit gibt es traditionsgemäß Makkaroni und Schweinefleisch.
Ostern wird mit gebratenem Lammbraten und geistlichen Broten gefeiert.
Die heutigen Gepflogenheiten halten viele der alten Bräuche aufrecht, so dass sich hier die Essgewohnheiten im Laufe der Jahre nicht viel verändert haben und die verschiedenen Gerichte ihren Ursprung bei den verschiedenen Völkern haben, die die Gegend einst bewohnten.
Von großer Bedeutung sind eingemachte Lebensmittel wie Sardellen, Schweinewürste, Käse, in Öl eingelegtes Gemüse und getrocknete Tomaten, mit denen man in Zeiten der Hungersnot überleben sowie die langen Belagerungen durch türkische Piraten überstehen konnte.
Adresse | Palazzo San Giorgio - Piazza Italia, 1 |
89125 - Reggio Calabria (RC) | |
Telefonnummer | 0965 3622111 |
Fax | - |
Webseite | Comune di Reggio Calabria |
Das Archäologische Nationalmuseum von Reggio Calabria wurde mit der Einführung der Autonomie durch die MiBACT-Reform 2014 als eines der prestigeträchtigsten archäologischen Museumsinstitute Italiens anerkannt.
Die Einrichtung wurde von Paolo Orsi gefördert und stellt eines der wichtigsten Museen Italiens dar, was die Menge der vorhandenen Zeugnisse der Magna Grecia betrifft.
Sein Gebäude ist eines der ersten in Italien, das ausschließlich für Museumsausstellungen konzipiert wurde. Benannt wurde es nach Marcello Piacentini, einem der größten Exponenten der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts, der ihm nach dem Besuch der wichtigsten Museen Europas eine moderne Form verlieh.
Das Museum befindet sich im Herzen der Stadt und ist ein wichtiges Element in der Landschaft und im Leben der Einwohner. Es blickt auf der einen Seite auf die zentrale Piazza De Nava und auf der anderen Seite auf die Seepromenade Falcomatà mit einem herrlichen Ausblick auf die Meerenge.
Das 1954 teilweise der Öffentlichkeit zugänglich gemachte und 1959 eingeweihte Museum wurde im Laufe der Jahre tiefgreifend verändert. 1981 wurde der Bereich Unterwasserarchäologie eingerichtet, um die Bronzefiguren von Riace, die zu den weltweit bedeutendsten Meisterwerken der griechischen Kunst zählen, angemessen in den Vordergrund zu stellen.
Das Hauptelement der heutigen Einrichtung ist der neue Innenhof mit seiner transparenten Glasdecke, die von einer technologisch innovativen Struktur getragen wird. Dank dieser Technik wird die Vorhalle mit Licht durchflutet.
Das Museum selbst besteht aus vier Ausstellungsebenen sowie einer Terrasse und einem Bereich für Wanderausstellungen.
Im Erdgeschoss werden die Besucher von den Bronzestatuen von Riace, dem Symbol der Stadt Reggio Calabria, und den Bronzestatuen von Porticello willkommen geheißen. Die Statuen befinden sich in einem Raum, dessen konstant beibehaltene Temperatur die Funde schützen soll.
Das Zwischengeschoss bietet dem Besucher die Möglichkeit, in die Fußstapfen der Bewohner der Magna Grecia zu treten und dabei Gebrauchs- und Alltagsgegenstände, männliche und weibliche Beigaben, Dekormosaike und alles, was mit den Bestattungsbräuchen der damaligen Zeit zu tun hatte, wie z.B. die prächtigen Amphoren in typischer schwarzer und roter Verchromung, zu betrachten.
Anhand der Touchscreen-Monitore zwischen den Vitrinen können die Besucher in diese Welt eintauchen, dank der Vertiefungen und 3D-Darstellungen der Häuser, Umgebungen und Räume, aus denen die Exponate stammen.
Im ersten Stock verschafft man sich einen Einblick über die Städte und Heiligtümer der Magna Grecia, mit mehreren Heiligenstätten, von denen zahlreiche Kultobjekte gefunden wurden und hier ausgestellt sind, z.B. Statuetten, Krüge, eingravierte Steine, architektonische Fragmente der verschiedenen Tempel. Die Protagonisten dieses Sektors sind die Pinakes, Tafeln aus gebranntem Ton mit Reliefdarstellungen zu kulturell höchst faszinierenden historischen Ereignissen.
Im zweiten Stock findet ein Exkurs in die prähistorische Epoche von der Steinzeit zur Metallzeit mit einem Einblick über die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen statt. Unter diesen Exponaten befinden sich Objekte aus der Nekropole von Macchiabate, weibliche und männliche Ornamente und Gebrauchsgegenstände, Waffen, Amphoren, glatt geschliffene Steine, vor allem aber Tier- und Menschenskelette und die wunderschöne Felszeichnung eines Ochsen.
Im Untergeschoss des Museums kann man in einem beeindruckenden und von bläulichem Licht erhellten Raum einige Meeresfunde bewundern, darunter die Überreste von Booten und zahlreiche Amphoren, die aus dem Meeresboden geborgen wurden.
Auf der Terrasse erblickt man von einem außergewöhnlichen Aussichtspunkt aus schließlich das Naturschauspiel der Meerenge in ihrer ganzen Pracht.
Die Bronzestatuen von Riace
Die Bronzestatuen von Riace, die als eines der bedeutendsten Zeugnisse der klassischen griechischen Kunst gelten, stellen zwei nackte Männer dar, die ursprünglich mit Schild und Speer bewaffnet waren und zum Symbol der Stadt Reggio Calabria geworden sind.
Die Bronzefiguren wurden 1972 in einem außergewöhnlich gut erhaltenen Zustand auf dem Grund des Ionischen Meeres in der Nähe von Riace Marina von einem begeisterten Taucher bei einem Tauchgang etwa 200 m von der Küste entfernt in 8 m Tiefe gefunden.
Sie stammen vermutlich aus der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. und man geht davon aus, dass sie bei einem Sturm über Bord geworfen wurden, um das Schiff, das sie beförderte, zu retten, oder dass das Schiff selbst mit den Statuen unterging.
Die Bronzefiguren sind 1,98 und 1,97 Meter hoch und wiegen 160 kg. Es handelt sich um zwei vollkommen nackte Männer, mit Bart und lockigem Haar, der linke Arm ist angewinkelt, der rechte Arm entlang der Hüften ausgestreckt. Beide trugen Helme, hielten einen Speer oder ein Schwert in der rechten Hand und mit dem linken Arm einen Schild: Diese Elemente wurden bei der Verladung entfernt, um den Transport zu erleichtern und sie somit auf den Rücken legen zu können. Ursprünglich waren sie durch einen Guss aus geschmolzenem Blei, das sowohl in die Füße als auch in die im Sockel selbst vorgesehene Aussparung gegossen wurde, an ihrem Sockelpodest befestigt. Sobald das Blei erstarrt war, nahm es die Form von Zapfen an, die die Restauratoren entfernen mussten, um das Innere der Statue erkunden zu können.
Die hellenische Nekropole
Während des Baus des Archäologischen Nationalmuseums von Reggio Calabria im Jahr 1932 kam eine der Nekropolen ans Tageslicht, die mit der Ortschaft Rhegion aus hellenischer Zeit in Verbindung standen. Das große Gräberfeld dehnte sich auf der heutigen Piazza de Nava aus und war mit einer weiteren Begräbnisstätte in der nahen Santa Lucia, in der Nähe der Via Veneto, verbunden. Die ausgegrabenen Gräber, etwa 100, sind verschiedenartig. Von einfachen Ustrinen (Einäscherungsreste auf einem Scheiterhaufen) über Kistengräber bis hin zu aufwändigeren Bestattungen wie Ziegelkammern mit Tonnengewölbe oder einer Decke aus „Faltziegeln“.
Die Nekropole wird zwischen dem 4. und 2. Jahrhundert v. Chr. datiert, doch das Vorhandensein älterer Materialien lässt vermuten, dass das Gebiet bereits in der klassischen Epoche für denselben Zweck genutzt wurde. Einige Gräberfunde sind im neuen Ausstellungsrundgang (Ebene E) zu sehen.
Das Lapidarium
Die Funde des Lapidariums stammen aus einem gestifteten Bestand des Stadtmuseums von Reggio Calabria, der später durch die Fundstücke zahlreicher archäologischer Ausgrabungen in der Gegend bereichert wurde. Der Bereich auf Ebene E zeigt monumentale Inschriften, Sockelpodeste aus Marmor und zahlreiche Architektur- und Dekorelemente verschiedener Epochen, Kapitelle, Säulenschäfte verschiedener Gebäude griechischer und römischer Städte Kalabriens.
Kouros von Rhegion
In der Eingangshalle des Ausstellungsbereichs wurde der Kouros von Rhegion, eine prächtige weiße Marmorstatue von Paros aus dem 6. Jh. v. Chr. aufgestellt. Der Kouros wurde glücklicherweise im Arbeitszimmer eines wohlhabenden Geschäftsmannes gefunden, der ihn als Lampenschirm verwendete. Er wurde vom Staat konfisziert und ist heute eines der bedeutendsten Beispiele für Marmorskulpturen archaischer Zeit.
Kopf des Philosophen von Porticello
Von großer Bedeutung sind die Funde, die aus der Ladung eines versenkten Frachtschiffs stammen, das auf dem Meeresboden von Porticello gefunden wurde. Die gesamte Schiffsladung wird auf das 5. Jh. v. Chr. datiert. Absolut sehenswert sind ihre wunderschönen Bronzestatuen und ein geheimnisvoller Philosophenkopf aus Bronze, der Gegenstand sehr wichtiger Studien ist.
Spiegel und Tafeln von Locri
Im Museum sind die Bronzespiegel von Locri aus dem 6. Jh. v. Chr., die Tafeln von Locri aus dem Archiv des Zeustempels, die Pinakes, Votivtafeln aus gebranntem Ton mit Basreliefdarstellungen aus dem 3. Jh. v. Chr. und die schöne Gruppe der Dioskuren, Marmorstatuetten aus dem Giebel eines Tempels im Ortsteil Marasà, zu sehen.
Reggio Calabria ist ein Schatz gefüllt mit wunderbaren zu besuchenden Plätzen. Die prächtige Villa Genovese-Zerbi (1925), welche an die venezianischen Häuser des vierzehnten Jahrhunderts erinnert, mit gotischen Bögen; Palazzo Spinelli, aus dem Jahre 1920, Heute Sitz des Rektors der Universität, mit einer herrlichen schmiedeeisernen Tür; klassische Motive sind auch in dem prächtigen Palazzo Guarna (1921) enthalten. Parallel zu der Promenade erstreckt sich für etwa zwei Kilometer der Kurs Garibaldi, lebendig und voll von neuesten Modeläden. Und genau von Reggio Calabria begann das Glück von Gianni Versace, der große kalabrische Designer, der in der Schneiderei der Mutter arbeitete, in der Via Tommaso Gulli 13, wo er sein Talent und seine Leidenschaft für die Mode entdeckte. Von Reggio Calabria reiste er nach Mailand wo er dann die Märkte der ganzen Welt eroberte. Trotz der Erfolge, hat der große Schneider seine Ursprünge nie vergessen, und hat sich von dieser inspirieren lassen in einigen der prächtigen Sammlungen: Stile und Farben mit dem Einfluss seiner tief verwurzelten Mittelmeerkultur. Diejenigen, die laute und malerische Atmosphären lieben, müssen den Markt auf der Piazza del Popolo besuchen, wo es üblich ist den Preis der Gegenstände stark zu verhandeln. Die Liebhaber der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts werden zweifellos glücklich sein zu wissen, dass an der Hausnummer 41 in der Via Cavour, der Geburtsort des futuristischen Malers Umberto Boccioni ist. Gemeinsame Elemente vieler seiner Werke sind schräge Perspektiven und die Ansicht von oben. Seine Bilder sind durch eine wirbelnden und unkontrollierbaren Bewegung durchdrungen, weil für die Futuristen, das Leben ein kontinuierlicher Fluss ist, der es nicht ermöglicht, ein Objekt aus seinem Kontext zu isolieren. Der Termin mit der Geschichte der Kunst befindet sich am Dom, klar und hell: eine Nacherzählung des gotischen Stils; in den Ruinen der Burg (zwei mächtige zylindrische Türme und ein Teil der Vorhangfassade); in der Kirche der Optimaten aus mittelalterlichen Ursprungs und wieder aufgebaut im achtzehnten Jahrhundert, welche im Inneren Säulen und Teile eines Mosaikboden des alten Gebäudes aufbewahrt; Im Stadttheater Francesco Cilea, in Erinnerung nach dem kalabrischen Komponisten benannt. Das Gebäude befindet sich gegenüber dem Palazzo San Giorgio, zwischen dem Corso Garibaldi im Westen, der via Cattolica dei Greci im Süden, der via del Torrione im Osten und der Via Osanna im Norden, und ist mit einer Kapazität von 1.500 Sitzplätzen das größte Theater in Kalabrien. Astronomieliebhaber können das Provinz Planetarium besuchen, in dem das Bild der Sterne und Himmelskörper auf einen hemisphärischen Bildschirm über den Zuschauern projiziert wird. Mit dem Begriff Planetarium ist im allgemeinen auch das gesamte Gebäude identifiziert, welches die Projektionsvorrichtung und die Kuppel umfasst. Die äußere Kuppel der Druse des Planetariums hat einen Durchmesser von 12 Metern. Die gesamte Struktur (sowohl der Rahmen als auch die äußere Abdeckung) ist vollständig aus Edelstahl. Die inneren Sitzplätze sind 70. Die innere Kuppel ist aus Aluminium hergestellt, mit einem Durchmesser von 8 Metern. Die innere Kugel ist 440 mm, mit 3.200 Sternen.